Stickstoffmangel erkennen
Stickstoff zählt zu den essenziellen Nährstoffen beim Anbau von Cannabispflanzen und spielt eine entscheidende Rolle für deren Gesundheit und Wachstum. Ein Mangel an Stickstoff kann schwerwiegende, teilweise irreversible Schäden verursachen. Daher ist es essenziell, frühzeitig auf Symptome zu achten und gezielt einzugreifen, bevor der Mangel die Pflanzen stark beeinträchtigt.
In diesem Artikel erfährst Du, wie Stickstoffmangel entsteht, welche Symptome darauf hindeuten und wie Du das Problem effektiv verhindern oder behandeln kannst.
Was verursacht Stickstoffmangel?
Stickstoffmangel entsteht häufig durch eine unzureichende Versorgung während der Wachstumsphase, insbesondere in der vegetativen Phase. Zu wenig Stickstoff im Substrat – sei es durch natürliche organische Stoffe oder kommerzielle Dünger – kann dazu führen, dass die Pflanze nicht ihr volles Potenzial entfaltet. Doch es gibt weitere Ursachen:
- Nährstoffblockaden: Überdüngung kann zu einer Ansammlung von Nährstoffen im Substrat führen, die die Aufnahme von Stickstoff blockiert.
- pH-Wert-Probleme: Ein falscher pH-Wert des Substrats oder des Gießwassers kann die Verfügbarkeit von Stickstoff erheblich beeinträchtigen.
- Wurzelprobleme: Ist das Wurzelsystem gestört, beispielsweise durch Ringwurzeln oder einen zu kleinen Topf, kann die Pflanze keine Nährstoffe mehr aufnehmen.
Symptome eines Stickstoffmangels erkennen
Ein Stickstoffmangel äußert sich meist zuerst an den älteren Blättern, die sich gelb verfärben (Chlorose), da Stickstoff als mobiler Nährstoff von den unteren Blättern abgezogen wird, um jüngere Triebe zu versorgen. Weitere Anzeichen können sein:
- Vergilbung der unteren Blätter: Besonders in den frühen Stadien zeigt sich eine gelbliche Verfärbung zwischen den Blattadern, während die Ränder zunächst grün bleiben.
- Schlaffes Wachstum: Im fortgeschrittenen Stadium hängen die Blätter schlaff herunter, trocknen aus und fallen ab.
- Langsames, spärliches Wachstum: Blätter entwickeln sich weniger dicht und das Wachstum insgesamt verlangsamt sich.
So behandelst Du Stickstoffmangel effektiv
Die Behandlung eines Stickstoffmangels ist in der Regel unkompliziert, erfordert jedoch ein gezieltes Vorgehen:
- Substrat spülen: Bei Überdüngung oder pH-Problemen hilft es, das Substrat mit reinem Wasser und einem ausgewogenen pH-Wert zu spülen, um Blockaden zu lösen.
- Stickstoff zuführen: Organische Optionen wie Kompost, Grasschnitt oder Kaffeesatz können genauso hilfreich sein wie flüssige NPK-Dünger. Achte dabei auf die richtige Dosierung, um Überversorgung zu vermeiden.
- Langfristige Pflege: Sorge für eine ausgewogene Nährstoffzufuhr und überprüfe regelmäßig den pH-Wert und die Wurzelgesundheit Deiner Pflanzen.
Wann ist ein Stickstoffmangel unproblematisch?
Während der späten Blütephase ist ein leichter Stickstoffmangel sogar vorteilhaft, da er den Geschmack der Blüten verbessert. Zu viel Stickstoff kann hingegen einen grasigen Geschmack verursachen, den die meisten Grower vermeiden möchten. In dieser Phase ist weniger oft mehr.
Fazit: Stickstoffmangel rechtzeitig erkennen und behandeln
Ein Stickstoffmangel ist zwar ein häufiger, aber leicht zu bewältigender Nährstoffmangel bei Cannabispflanzen. Indem Du auf Anzeichen wie Vergilbung oder Wachstumsprobleme achtest und frühzeitig reagierst, kannst Du größere Schäden vermeiden. Mit den richtigen Maßnahmen stellst Du sicher, dass Deine Pflanzen wieder gesund wachsen und eine optimale Ernte liefern.