Stickstofftoxizität erkennen
Stickstoff: Ein unverzichtbarer Makronährstoff
Stickstoff spielt eine entscheidende Rolle im Cannabisanbau, vor allem während der Wachstumsphase. Doch ein Überschuss kann den Pflanzen erheblich schaden, das Wachstum bremsen, Stress auslösen und im schlimmsten Fall zu abgestorbenen Blättern führen. In diesem Artikel erfährst Du alles Wichtige über Stickstofftoxizität, wie Du sie erkennst und was zu tun ist, um betroffene Pflanzen zu retten.
Was führt zu Stickstofftoxizität?
Hauptverursacher von Stickstofftoxizität ist Überdüngung. Besonders Anbauneulinge neigen dazu, in der Wachstumsphase zu viel Dünger zu verwenden, in dem Glauben, das Wachstum zu fördern. Auch erfahrene Grower können betroffen sein, vor allem bei der Umstellung auf die Blütephase, wenn der Stickstoffbedarf der Pflanzen natürlicherweise sinkt. Das Experimentieren mit neuen Düngern, Substraten oder Sorten erhöht ebenfalls das Risiko.
Typische Anzeichen für Stickstofftoxizität
Cannabispflanzen, die unter einem Überschuss an Stickstoff leiden, zeigen klare Symptome:
- Dunkelgrüne Blätter mit einer weichen, lederartigen Textur
- Gekräuselte Blattspitzen (Klauenbildung)
- Verbrannte Blattspitzen und schwache, biegsame Stiele
Diese Stresssymptome machen die Pflanzen anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. In der Blütephase kann es zu kleinen Blüten und einem „grasigen“ Aroma kommen. In schweren Fällen sterben Blätter und Stiele ab.
Stickstofftoxizität vermeiden
Um Stickstofftoxizität vorzubeugen, können folgende Maßnahmen hilfreich sein:
- Verwendung von Bio-Düngern: Diese geben Nährstoffe langsam ab und minimieren Überdüngungsrisiken.
- Reduktion der Nährstoffzufuhr in der späten Wachstumsphase: Mit der Blüte sinkt der Stickstoffbedarf. Passe Deine Düngermenge entsprechend an.
- Substrat-Spülung vor der Blüte: Spülen entfernt überschüssige Nährstoffe und gibt Deinen Pflanzen einen frischen Start.
- Anbau in Supererde: Dieses Substrat enthält natürliche Dünger und Mikroben, die das Risiko einer Überdüngung verringern.
Verlauf und Folgen von Stickstoffüberschuss
Die ersten Anzeichen einer Stickstofftoxizität sind dunkelgrüne Blätter und verbrannte Blattspitzen. Wird das Problem nicht behoben, können schwache Stiele, Wachstumsstörungen und eine eingeschränkte Wasseraufnahme die Folge sein. In schweren Fällen sterben Blätter und Wurzeln ab, was das Überleben der Pflanze gefährdet.
Maßnahmen bei Stickstofftoxizität
Die Behandlung hängt von mehreren Faktoren ab, wie der Schwere der Toxizität, der Anbauphase und dem verwendeten Substrat. Hier die gängigsten Ansätze:
- Leichte Fälle in der Wachstumsphase: Meist reicht es, die Nährstoffzufuhr für etwa eine Woche zu reduzieren.
- Schwere Fälle oder Probleme in der Blütephase: Spüle das Substrat gründlich mit dem Dreifachen des Substratvolumens an pH-kontrolliertem, nicht-chloriertem Wasser. Düngen solltest Du erst wieder, wenn die Erde gut getrocknet ist.
Ein regelmäßiges Überdenken Deines Düngeplans, der Genetik sowie der Substratwahl hilft, langfristige Probleme zu vermeiden.
Fazit
Stickstoff ist essenziell für gesunde Pflanzen, doch ein Übermaß kann gravierende Schäden verursachen. Mit einer angepassten Düngestrategie und schnellen Maßnahmen bei ersten Symptomen kannst Du Stickstofftoxizität effektiv in den Griff bekommen und Deinen Pflanzen optimale Bedingungen bieten.