Cannabistypen
Cannabis hat unzählige Sorten, die alle auf eine genetische Grundlage in mindestens einer der drei Hauptarten zurückzuführen sind: Sativa, Indica und Ruderalis. Wer Cannabis anbaut, sollte die Grundlagen dieser Genetik kennen, denn sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl und Pflege Deiner Pflanzen. Jede dieser Arten bringt spezifische Eigenschaften mit sich – von ihrer Wuchsform bis zu den Wirkungen, die sie erzeugen.
Cannabis Sativa
Die Sativa-Pflanze ist bekannt für ihr beeindruckendes Höhenwachstum und ihre belebende Wirkung. Ursprünglich stammt sie aus Regionen rund um den Äquator, wie Thailand und Indonesien, wo die Tageslängen nur geringfügig schwanken. Diese Bedingungen haben sie dazu gebracht, nach oben zu wachsen, um Licht zu erreichen.
- Wuchsmerkmale: Sativas können in idealen Umgebungen über 5 Meter hoch werden, erreichen aber üblicherweise Höhen zwischen 2 und 4 Metern. Sie bilden luftige, große Pflanzen mit schmalen, fingerartigen Blättern.
- Blütezeit: Sativas benötigen oft 10–16 Wochen, um ihre Blüte zu vollenden, abhängig von der Sorte.
- Wirkung: Das typische Sativa-Erlebnis ist energetisierend und kreativ. Es steigert die Euphorie, Motivation und Konzentration und sorgt für einen zerebralen Rausch.
- THC- und CBD-Profil: Hoher THC-Gehalt mit niedrigem CBD-Anteil.
Cannabis Indica
Die Indica-Pflanze ist das Gegenstück zur Sativa. Sie wächst klein, kompakt und entwickelt dichte, aromatische Knospen. Ihre Herkunft liegt in trockenen, gebirgigen Regionen wie Afghanistan, Indien und dem Libanon. Diese Umgebung hat ihr Wachstum an kurze Tageslichtperioden angepasst.
- Wuchsmerkmale: Indicas erreichen typischerweise eine Höhe von 1,2 bis 1,5 Metern und sind somit ideal für begrenzte Anbauflächen.
- Blütezeit: Mit 6–8 Wochen ist die Blütezeit relativ kurz, was sie bei Growern besonders beliebt macht.
- Wirkung: Indicas sind bekannt für ihre körperbetonte Wirkung – Entspannung, Stressabbau und „Couch-Lock“ sind typische Effekte.
- THC- und CBD-Profil: Indicas haben meist moderate THC-Werte und höheren CBD-Gehalt, weshalb sie oft medizinisch genutzt werden.
Cannabis Ruderalis
Ruderalis ist die am wenigsten bekannte Cannabisart, spielt aber eine entscheidende Rolle in der modernen Zucht. Ursprünglich aus den nördlichen Regionen wie Russland und Polen stammend, hat sie sich an kurze Sommer und raue Klimabedingungen angepasst.
- Wuchsmerkmale: Ruderalis bleibt klein und unscheinbar, erreicht selten mehr als 60 cm Höhe.
- Blütezyklus: Im Gegensatz zu Sativa und Indica beginnt Ruderalis unabhängig von der Lichtperiode zu blühen, was sie zur Grundlage für autoflowering Sorten macht.
- Wirkung: Reine Ruderalis hat aufgrund ihres niedrigen THC- und CBD-Gehalts kaum psychoaktive Effekte.
- Nutzen: Durch Kreuzungen mit Sativa und Indica entstanden autoflowering Sorten, die robust, widerstandsfähig und leicht anzubauen sind.
Autoflowering Sorten
Autoflowering Cannabis kombiniert die besten Eigenschaften von Ruderalis mit denen von Sativa oder Indica. Diese Hybriden blühen unabhängig von Lichtzyklen und sind besonders einfach anzubauen, was sie ideal für Anfänger und Grower mit wenig Platz oder begrenztem Zeitaufwand macht.
- Wuchsmerkmale: Sie erreichen Höhen zwischen 60 und 120 cm, perfekt für diskrete Indoor-Projekte.
- Zyklus: Vom Samen bis zur Ernte benötigen autoflowering Sorten oft nur 8–12 Wochen.
Cannabis Hybriden
Fast alle heutigen Sorten sind Hybriden – Kreuzungen zwischen den drei Hauptarten, um spezifische Eigenschaften zu kombinieren. Ob Du eine indicadominierte Sorte mit sativatypischem Rausch oder eine sativadominierte Pflanze mit schneller Blütezeit suchst, die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos.
- Eigenschaften: Hybriden vereinen Merkmale wie schnelles Wachstum, hohe Erträge, spezifische Cannabinoidprofile oder besondere Aromen.
- Variabilität: Aufgrund jahrzehntelanger Hybridisierung lassen sich die Sorten nicht mehr immer klar den ursprünglichen Arten zuordnen.
Fazit
Das Verständnis der Unterschiede zwischen Sativa, Indica, Ruderalis und Hybriden hilft Dir, die ideale Sorte für Deine Bedürfnisse zu finden. Ob Du auf eine energiegeladene Sativa, eine entspannende Indica, eine robuste Ruderalis oder die Vielseitigkeit eines Hybriden setzt – die Wahl hängt von Deinen Anbauzielen und persönlichen Vorlieben ab.