Langsames Cannabiswachstum
Egal, ob Du gerade erst mit dem Anbau von Cannabis beginnst oder schon ein erfahrener Grower bist, ein häufig auftretendes Problem ist ein stockendes Pflanzenwachstum. Obwohl manche Pflanzen von Natur aus langsamer wachsen, ist es ein Warnsignal, wenn eine ansonsten gesunde Pflanze plötzlich nicht mehr vorankommt. Um das Wachstum wieder anzukurbeln, ist es entscheidend, die Ursache zu identifizieren und gezielt zu handeln. Wir haben für Dich eine umfassende Übersicht erstellt, die die häufigsten Gründe für langsames Wachstum erklärt und wie Du diese beheben kannst.
Qualität der Samen als Basis
Eine erfolgreiche Ernte beginnt mit hochwertigen Samen. Samen minderer Qualität – sei es durch Alter oder schlechte Lagerung – führen oft zu schwachem Wachstum und mageren Erträgen.
Lösung
Kaufe Deine Samen bei vertrauenswürdigen Saatgutbanken, die geprüfte und frische Produkte anbieten. Zusätzlich kannst Du mit dem Schwimmtest die Keimfähigkeit Deiner Samen überprüfen: In Wasser sinkende Samen keimen meist, während schwimmende oft unbrauchbar sind.
Probleme bei Klonen
Beim Anbau mit Klonen kann Stress während des Schneide- und Bewurzelungsprozesses zu Wachstumsverzögerungen führen.
Lösung
Sorge für eine sterile Umgebung und optimale Bedingungen: 70–80% Luftfeuchtigkeit, 22°C Temperatur und einen pH-Wert um 6,0. Verwende steriles Schneidwerkzeug und Bewurzelungshormone, um das Wachstum zu fördern.
Unzureichende Beleuchtung
Lichtmangel, zu starke Beleuchtung oder falsche Lichtzyklen können das Wachstum massiv beeinträchtigen.
Lösung
Indoor solltest Du hochwertige LED-Lampen nutzen, die das richtige Spektrum für jede Wachstumsphase liefern. Achte darauf, den Abstand zwischen den Lampen und dem Blätterdach anzupassen, um Verbrennungen zu vermeiden. Outdoor solltest Du Pflanzen bei extremen Wetterbedingungen teilweise schattieren.
Wurzelprobleme
Gesunde Wurzeln sind essenziell für eine kräftige Pflanze. Überwässerung, Unterwässerung oder falsche Topfgrößen können das Wachstum hemmen.
Lösung
Gieße sparsam und lass das Substrat zwischen den Bewässerungen austrocknen. Verwende Töpfe, die genügend Platz für die Wurzeln bieten, ohne Staunässe zu fördern.
Optimierung der Umgebung
Temperatur und Luftfeuchtigkeit haben einen direkten Einfluss auf das Wachstum. Ungünstige Bedingungen verlangsamen wichtige Stoffwechselprozesse.
Lösung
Halte die Temperatur während der vegetativen Phase zwischen 20–30°C und während der Blüte zwischen 20–26°C. Die Luftfeuchtigkeit sollte nie unter 35% fallen oder über 70% steigen.
Nährstoffversorgung und pH-Wert
Ein unausgeglichener pH-Wert oder falsche Nährstoffdosierungen führen oft zu Wachstumsproblemen.
Lösung
Miss regelmäßig den pH-Wert und stelle sicher, dass er für Erde bei 6–7 und für Hydro-Systeme bei 5,5–6,5 liegt. Vermeide Überdüngung, indem Du die Düngemenge schrittweise erhöhst und auf die Reaktionen der Pflanzen achtest.
Stress durch Schädlinge oder Krankheiten
Schädlinge wie Spinnmilben oder Krankheiten wie Mehltau können das Wachstum erheblich beeinträchtigen.
Lösung
Kontrolliere Deine Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge und setze auf Prävention mit Neemöl oder natürlichen Feinden wie Marienkäfern. Halte das Anbauumfeld sauber und frei von Pflanzenabfällen.
Trainingstechniken mit Bedacht anwenden
Trainingstechniken wie Topping oder LST können das Wachstum fördern, doch zu häufiges oder falsches Anwenden kann die Pflanze stressen.
Lösung
Setze High-Stress-Techniken nur während der vegetativen Phase ein und gib den Pflanzen ausreichend Zeit zur Erholung.
Fazit
Langsames Wachstum kann viele Ursachen haben, doch mit einem strukturierten Ansatz und dem richtigen Wissen lässt sich fast jedes Problem beheben. Achte auf hochwertige Samen, optimiere die Umweltbedingungen und kontrolliere regelmäßig den Zustand Deiner Pflanzen. Mit diesen Tipps sollte langsames Wachstum bald der Vergangenheit angehören. Führe ein Anbautagebuch, um Deine Erfolge und Erkenntnisse zu dokumentieren und Deine Ernte stetig zu verbessern.