Ruderalis

Neben den bekannten Cannabisarten Sativa und Indica gibt es eine dritte, weniger bekannte Art: Cannabis Ruderalis. Diese wilde Varietät zeichnet sich durch ihre einzigartige Fähigkeit aus, automatisch zu blühen – unabhängig von der Lichtperiode. Diese Eigenschaft hat Ruderalis zu einem revolutionären Bestandteil in der Entwicklung von autoflowering Sorten gemacht. Hier erfährst Du alles über Ruderalis, von seinen Ursprüngen über den Anbau bis hin zu den Vor- und Nachteilen dieser robusten Cannabisart.

Herkunft und Eigenschaften von Cannabis Ruderalis

Cannabis Ruderalis stammt aus den rauen Klimazonen Osteuropas und Zentralasiens. Die Pflanze wurde erstmals 1942 vom russischen Botaniker D.E. Janischewski dokumentiert, der sie als dritte Cannabisart klassifizierte. Das Wort "Ruderalis" leitet sich vom lateinischen "rudus" ab, was "Schutt" bedeutet – ein Hinweis auf ihre Fähigkeit, in widrigen Umgebungen zu gedeihen.

Das Hauptmerkmal von Ruderalis ist ihr autoflowering Lebenszyklus. Anders als Indica- und Sativa-Sorten, die durch Veränderungen der Lichtperiode in die Blütephase übergehen, beginnt Ruderalis zu blühen, sobald sie ein bestimmtes Alter erreicht hat. Dies macht sie besonders anpassungsfähig und effizient, da ihr Lebenszyklus vom Keimen bis zur Ernte oft nur etwa 70 Tage dauert.

Ruderalis im Vergleich zu Sativa und Indica

  • Größe und Wuchs: Ruderalis-Pflanzen sind kompakt und erreichen oft nur eine Höhe von 30–70 cm.
  • Blätter: Sie haben kleinere Blätter mit nur drei Fingern, die eine konische Form aufweisen.
  • Blüten: Die Blüten, auch "Popcorn Buds" genannt, sind kleiner und weniger potent als bei photoperiodischem Cannabis.
  • Lebenszyklus: Ruderalis wächst schnell und blüht unabhängig von Lichtzyklen, was sie ideal für schnelle Ernten macht.

Obwohl Ruderalis wenig THC und Terpene enthält, wird sie häufig mit Indica- oder Sativa-Sorten gekreuzt, um autoflowering Sorten mit höherer Potenz und besseren Aromen zu entwickeln.

Anbau von Cannabis Ruderalis (Autoflowers)

Warum Ruderalis einfach anzubauen ist:
Autoflowering Sorten, die Ruderalis-Genetik enthalten, sind robust, widerstandsfähig und leicht zu kultivieren. Sie eignen sich besonders für Anfänger oder Grower mit begrenztem Platzangebot. Dennoch gibt es einige wichtige Punkte, die Du beachten solltest:

  1. Pflanzzeit: Autoflowers können fast das ganze Jahr über angebaut werden, solange kein Frost herrscht. Der Frühling ist jedoch ideal, um Outdoor-Ernten zu maximieren.
  2. Standort: Ruderalis gedeiht auch an schwierigen Standorten, wie versteckten Guerilla-Grow-Plätzen. Idealerweise sollte die Pflanze reichlich Sonnenlicht erhalten, und ein Gewächshaus kann zusätzliche Sicherheit bieten.
  3. Düngung: Da Ruderalis kleiner ist und weniger Nährstoffe benötigt, solltest Du mit einer reduzierten Düngermenge starten – etwa 50 % der empfohlenen Dosis.
  4. Lebenszyklus: Autoflowers wachsen schnell. Ihre Blüte beginnt etwa 3–4 Wochen nach dem Keimen, und sie sind in nur 70 Tagen erntebereit.

Tipp: Verwende hochwertige Samen von vertrauenswürdigen Quellen, um eine optimale Keimrate und gesunde Pflanzen zu gewährleisten.

Vor- und Nachteile von Cannabis Ruderalis

Vorteile

  • Autoflowering Fähigkeit: Kein Lichtzyklusmanagement nötig.
  • Robustheit: Widerstandsfähig gegen Schädlinge, Krankheiten und harsche Bedingungen.
  • Schnelle Ernte: Vom Keimen bis zur Ernte in etwa 10 Wochen.
  • Vielfältiger Anbau: Perfekt für Anfänger und Guerilla-Grows.
  • Moderne Autoflowers: Ertragreich, geschmackvoll und potent durch Kreuzungen mit Sativa/Indica.

Nachteile

  • Geringe THC-Werte bei reinem Ruderalis: Reines Ruderalis erzeugt kaum psychoaktive Effekte.
  • Niedrigere Erträge: Kleinere Pflanzen produzieren weniger Buds.
  • Eingeschränkte Trainingsmöglichkeiten: Der kurze Lebenszyklus macht intensives Training schwierig.

Wirkung von Cannabis Ruderalis

Reines Ruderalis enthält wenig THC und erzeugt daher kaum ein High. Durch Kreuzungen mit Indica und Sativa können jedoch autoflowering Sorten entwickelt werden, die ebenso potente Effekte wie photoperiodische Varianten bieten. Diese modernen Sorten erreichen oft THC-Werte von über 20 % und können auch einen hohen CBD-Gehalt aufweisen – ideal für medizinische Anwendungen.

Die Wirkung hängt stark von der verwendeten Genetik ab. So können autoflowering Varianten das entspannende Stoned einer Indica oder das erhebende High einer Sativa bieten, während sie die robusten Eigenschaften und den kurzen Lebenszyklus von Ruderalis bewahren.

Fazit

Cannabis Ruderalis ist vielleicht nicht die erste Wahl für Konsumenten, aber ihre einzigartigen Eigenschaften haben den Cannabisanbau revolutioniert. Dank ihrer Robustheit, Autoflowering-Fähigkeit und der kurzen Lebensspanne sind Ruderalis-basierte Sorten eine perfekte Option für Anfänger und erfahrene Grower gleichermaßen. Mit den richtigen Kreuzungen bieten sie beeindruckende Erträge und Potenz – ohne die Komplexität des Lichtzyklusmanagements.