Cannabis in Steinwolle anbauen

Entdecke hier alles, was Du für den erfolgreichen Anbau von Cannabis in Steinwolle wissen musst – von der Keimung bis hin zu vollen, kräftigen Blüten. Steinwolle ist ein bewährtes Hydrokultursubstrat, das für Anbauanfänger und Profis gleichermaßen geeignet ist.

Cannabisanbau in Steinwolle: Das Wichtigste im Überblick

Steinwolle, auch als Mineralwolle bekannt, wird seit Jahrzehnten in der Hydrokultur genutzt und ist besonders im Gartenbau ein beliebtes Medium. Ursprünglich für den Anbau verschiedenster Pflanzen eingesetzt, hat sich Steinwolle aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften auch im Cannabisanbau etabliert.

Der Markenname „Rockwool“ hat sich im Englischen als Synonym für Steinwolle-Produkte etabliert, ähnlich wie „Klettverschluss“ oder „Aspirin“. Die industrielle Produktion von Steinwolle begann Ende der 1930er Jahre durch die dänische Firma Rockwool. Dabei wird heiße Basaltschlacke zu feinen Fasern gesponnen und dann in verschiedenen Dichten für spezifische Anwendungen geformt – von Schall- und Wärmedämmung bis hin zum Einsatz in der Hydrokultur.

Durch ihre modulare Struktur ermöglicht Steinwolle ein störungsfreies Wachstum des Wurzelsystems. Die Würfel können leicht von einer kleineren zu einer größeren Einheit gesteckt werden, was die Handhabung und das Wachstum vereinfacht. Zudem speichert Steinwolle hervorragend Wasser und fördert ein starkes Wurzelwachstum.

Die besten Tipps für den Cannabisanbau in Steinwolle:

  1. Vorbereitung
    Steinwolle muss vor der Nutzung im Cannabisanbau stabilisiert werden, da sie einen natürlichen pH-Wert von 7,0 hat, der für Cannabis zu hoch ist. Weiche die Steinwolle daher 24 Stunden lang in einer auf pH 4,5 eingestellten Nährlösung mit einem EC-Wert von 0,4–0,5 ein. Prüfe anschließend den pH-Wert der abfließenden Lösung. Wenn dieser konstant bei 5,5 bleibt, ist die Steinwolle einsatzbereit.

  2. Keimung
    Verwende zur Keimung die beliebte Papierhandtuchmethode. Sobald die Wurzeln erscheinen, setze die gekeimten Samen vorsichtig in vorbereitete Steinwollwürfel und stelle sie unter Pflanzenlampen. Nach den Keimblättern erscheinen die ersten echten Blätter, und die Pflanzen können bald in größere Würfel verpflanzt werden.

  3. Stecklinge und Klonen
    Das Verwurzeln von Stecklingen funktioniert ähnlich wie bei anderen Substraten. Bereite die Steinwollwürfel wie oben beschrieben vor und halte die Stecklinge in einer feuchten Umgebung, um ein gutes Wachstum zu fördern.

  4. Bewässerung
    Ein automatisches Bewässerungssystem ist ideal, da Steinwolle Wasser gut speichert und gleichmäßig verteilt. Achte darauf, die Steinwolle nicht zu nass zu halten. Die Wurzeln sollten im unteren Bereich Feuchtigkeit und im oberen Bereich Sauerstoff aufnehmen können.

  5. Vegetationsphase
    Zu Beginn der Wachstumsphase spüle die Pflanzen zweimal täglich mit einer Nährlösung im pH-Bereich von 5,5 und einem EC von 0,4–0,5. Passe die Bewässerung und Nährstoffzufuhr entsprechend dem Pflanzenwachstum an, bis die Blütephase beginnt.

  6. Blütephase
    Steigere in der Blütephase den EC-Wert sowie die Bewässerungshäufigkeit, um den Pflanzen mehr Nährstoffe und Wasser zu geben. Hier sind spezifische Anpassungen pro Woche nötig, um die Entwicklung kräftiger Blüten zu fördern.

  7. Kann Steinwolle wiederverwendet werden?
    Eine Wiederverwendung ist möglich, jedoch schwierig. Organische Reste wie Wurzeln und Blätter müssen vollständig entfernt werden, und das Material sollte gründlich mit einem Dampfreiniger desinfiziert werden. Alternativ kann altes Material bei Rockwool recycelt werden, da Steinwolle nicht biologisch abbaubar ist.