Flavonoide
Flavonoide sind sekundäre Pflanzenstoffe, die in vielen Pflanzenarten, einschließlich Cannabis, vorkommen. Sie steuern wesentliche Funktionen wie die Farbgebung von Blüten, die UV-Filtration und den Schutz vor Schädlingen und Pilzen. Besonders relevant sind sie für die Vielfalt der Aromen und Geschmacksrichtungen verschiedener Cannabissorten.
Obwohl Flavonoide auch in Obst, Gemüse und Kräutern vorkommen, enthält Cannabis eine einzigartige Gruppe, die als Cannaflavine bezeichnet wird. Diese sind vor allem in den Blüten, Blättern und Stängeln der Pflanze zu finden, jedoch nicht in Samen oder Wurzeln.
Die Rolle von Flavonoiden in Cannabis
Flavonoide sind nicht-psychoaktiv, tragen jedoch wesentlich zur Qualität von Cannabis bei. Sie beeinflussen Geschmack, Duft und sogar die Farbe der Pflanze. Zudem spielen sie eine Schlüsselrolle im sogenannten Entourage-Effekt, bei dem verschiedene Cannabinoide, Terpene und Flavonoide synergistisch zusammenwirken. Darüber hinaus sind Flavonoide bekannt für ihre:
- Antioxidativen Eigenschaften
- Entzündungshemmenden Effekte
- Antibakteriellen und antiviralen Fähigkeiten
Die wichtigsten Cannaflavonoide
Von den bisher identifizierten 23 Cannaflavonoiden haben einige besonders vielversprechende Eigenschaften:
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Apigenin
- Apigenin ist ein Farbflavonoid, das in Zwiebeln und Orangen vorkommt. Studien an Nagetieren zeigen antioxidative, entzündungshemmende und antikarzinogene Effekte, einschließlich der Hemmung von Tumorwachstum.
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Quercetin
- Dieses Flavonoid kommt in Superfoods wie Äpfeln, Blaubeeren und Brokkoli vor. Es ist ein starkes Antioxidans und entzündungshemmend. Zudem wird Quercetin mit Langlebigkeit und einer verbesserten Ausdauer in Verbindung gebracht, weshalb es oft in Nahrungsergänzungsmitteln enthalten ist.
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Cannaflavine A, B und C
- Cannaflavin A wurde in den 1980er Jahren entdeckt und gilt als 30-mal wirksamer als Aspirin bei der Entzündungshemmung. Cannaflavine B und C bedürfen noch weiterer Forschung, könnten jedoch ebenfalls bedeutendes medizinisches Potenzial besitzen.
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β-Sitosterol
- Dieses Phytosterol senkt nachweislich den Cholesterinspiegel und wird von der FDA als gesundheitsfördernd für das Herz-Kreislauf-System eingestuft. Es findet auch Anwendung in topischen Salben zur Wundheilung und als Präventionsmittel gegen Darmkrebs.
Fazit
Flavonoide sind ein oft übersehener, aber essenzieller Bestandteil von Cannabis. Sie beeinflussen nicht nur die sensorischen Eigenschaften wie Geschmack und Geruch, sondern tragen auch zum gesundheitlichen Nutzen der Pflanze bei. Dank ihrer entzündungshemmenden und antioxidativen Effekte könnten Cannaflavonoide in der Medizin eine größere Rolle spielen. Die Erforschung dieser Verbindungen steht jedoch noch am Anfang, verspricht jedoch spannende Entdeckungen für die Zukunft.