Spalten von Cannabispflanzen
Die Technik des Stammspaltens wurde durch niederländische Outdoor-Züchter bekannt und ähnelt in ihrer Wirkung dem sogenannten "Ringeln". Doch statt die äußeren Schichten der Pflanze zu entfernen, wird der Hauptstamm mit einem vertikalen Schnitt gespalten. Vorsicht: Diese Methode ist extrem stressig für die Pflanze und sollte mit Bedacht angewendet werden.
Ursprung der Technik
Das Spalten ist eine umstrittene Methode, die unter Cannabis-Enthusiasten immer wieder diskutiert wird. Schon in den 1960er und 70er Jahren wurde kolumbianischen Züchtern nachgesagt, dass sie ihre Pflanzen "ringelten", indem sie 2 cm breite Ringe aus der Rinde schnitten. Diese Technik soll den legendären "Colombian Gold" hervorgebracht haben – mit goldfarbenen Nuggets und erhöhter Potenz durch den Stress.
Wann sollte man spalten?
Das Timing ist entscheidend: Der beste Zeitpunkt zum Spalten liegt etwa 7–10 Tage vor der Ernte. Diese bewusste Stressauslösung führt dazu, dass die Pflanze mehr Harz und Terpene produziert, da sie versucht, ihre Blüten zu schützen. Ein zu frühes Spalten kann jedoch negative Effekte haben und das Wachstum hemmen.
So funktioniert das Spalten
Das Spalten erfordert keine Gewalt, sondern präzises Arbeiten mit den richtigen Werkzeugen. Die Methode eignet sich besonders für Outdoor-Pflanzen, kann aber auch in Zuchtzelten ausprobiert werden.
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Vorbereitung: Du benötigst ein scharfes Küchenmesser ohne Zacken, zwei bis drei Holzspieße oder Stifte sowie etwas Schnur. Wähle einen Bereich des Stamms aus, der sich 15–20 cm über der Erde befindet.
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Markieren: Wickele die Schnur oberhalb und unterhalb des zu spaltenden Bereichs fest um den Stamm, um die Schnittgrenzen zu markieren.
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Schneiden: Führe das Messer langsam und vorsichtig vertikal durch den Stamm. Der Schnitt sollte gerade und sauber sein. Beende den Schnitt kurz unterhalb des markierten Bereichs.
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Stützen: Lass das Messer an Ort und Stelle und setze die Holzspieße in den Spalt ein, um zu verhindern, dass er sich wieder schließt.
Vorteile der Technik
Das Spalten wird als Methode geschätzt, um die Potenz und eventuell auch die Erträge zu steigern. Obwohl es keine wissenschaftlich fundierten Studien dazu gibt, berichten viele Züchter in Foren und Videos über positive Ergebnisse. In den Niederlanden haben erfahrene Grower häufig Erfolge mit dieser Technik erzielt, die durch den Stress mehr Harz und Terpene hervorbringt.
Nachteile des Spaltens
Diese Methode ist sehr invasiv und daher riskant. Besonders bei autoflowering Sorten sollte sie nicht angewendet werden, da diese Pflanzen empfindlicher auf Stress reagieren. Auch unerfahrene Züchter sollten vorsichtig sein, da unsachgemäße Schnitte die Pflanze stark schädigen können. Wenn die Pflanze noch nicht ihr volles Potenzial entfaltet hat, wird das Spalten den Ertrag nicht signifikant verbessern.
Fazit
Das Spalten von Cannabispflanzen ist eine fortgeschrittene Technik, die mit Vorsicht angewendet werden sollte. Es ist ratsam, zuerst an einer einzelnen Pflanze zu experimentieren, um den Effekt zu beobachten. Mit der richtigen Vorbereitung kann das Spalten dazu beitragen, das Beste aus der Pflanze herauszuholen – allerdings nur, wenn alle anderen Faktoren wie Gesundheit und Potenz bereits optimiert sind.