Topping

Das Topping, auch bekannt als Kappen, ist eine bewährte Technik, die von vielen Cannabisanbauern genutzt wird, um den Ertrag zu steigern. Der Vorgang ist einfach: Du schneidest den oberen Teil der Pflanze während der vegetativen Phase ab, um das Wachstum neuer Haupttriebe anzuregen. Auch wenn es zunächst kontraintuitiv erscheint, führt diese Technik langfristig zu einer üppigeren Ernte mit hochwertigeren Blüten.

Warum Topping für Cannabispflanzen Nutzen Bringt

Wenn Cannabispflanzen unberührt wachsen, entwickeln sie in der Regel einen dominanten Hauptstamm mit einer zentralen Cola. Dieser Hauptblütenstand erhält die meiste Energie, während kleinere Blüten im Schatten bleiben. Mit dem Topping wird das Wachstumshormon der Pflanze gleichmäßiger verteilt, sodass mehrere Haupt-Colas entstehen. Das Ergebnis ist ein flaches, gleichmäßiges Kronendach, in dem alle Blüten optimal beleuchtet werden.

Das Beste: Topping kann mehrfach durchgeführt werden, wodurch 4, 8, 16 oder sogar 32 Haupt-Colas entstehen können. Selbst Anfänger können mit etwas Übung diese Technik meistern und beeindruckende Ergebnisse erzielen.

Vorteile des Toppings

  1. Höhere Erträge: Topping erhöht die Anzahl der Haupt-Colas und damit den Gesamtertrag. In Kombination mit Techniken wie Lollipopping oder der ScrOG-Methode lässt sich die Ernte weiter maximieren.
  2. Gleichmäßiges Wachstum: Gekappte Pflanzen wachsen buschiger und füllen den seitlichen Raum besser aus, was besonders in Indoor-Setups vorteilhaft ist.
  3. Flexibilität: Das vertikale Wachstum wird verlangsamt, was den seitlichen Zweigen ermöglicht, aufzuholen und eine gleichmäßigere Pflanzenstruktur zu bilden.

Herausforderungen beim Topping

Topping erzeugt eine offene Wunde, die ein potenzielles Eintrittsportal für Krankheiten oder Schädlinge darstellt. Wenn die Wachstumsbedingungen nicht optimal sind, kann dies die Pflanze stressen und ihre Gesundheit beeinträchtigen. Dennoch ist das Risiko minimal, wenn Du in einer sauberen, kontrollierten Umgebung arbeitest.

Wann und Wie Du Cannabis Pflanzen Toppst

Der richtige Zeitpunkt

Topping sollte immer während der vegetativen Phase durchgeführt werden. Warte, bis die Pflanze 4–6 Nodien (Wachstumsknoten) entwickelt hat, damit sie den Eingriff besser verkraften kann. Geduld zahlt sich hier aus: Pflanzen, die gut entwickelt sind, erholen sich schneller und profitieren mehr von der Technik.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Vorbereitung: Sterilisiere Deine Werkzeuge – entweder eine scharfe Gartenschere oder ein Rasiermesser – mit Alkohol, um Infektionen zu vermeiden.
  2. Schneide über dem fünften Nodium: Wähle den Punkt direkt über dem fünften Nodium und setze einen sauberen, schrägen Schnitt.
  3. Warte auf neue Triebe: Nach ein paar Tagen beginnen zwei neue Stiele an der Schnittstelle zu wachsen, die später zu Haupt-Colas werden.
  4. Wiederhole bei Bedarf: Erfahrene Grower können den Vorgang erneut durchführen, indem sie die neuen Hauptstämme über dem zweiten oder dritten Nodium beschneiden. Zwischen den Schnitten solltest Du der Pflanze mindestens 1–2 Wochen Erholungszeit geben.

Topping-Techniken: Schere vs. Finger

Die Wahl zwischen Schere und Fingern hängt von Deiner persönlichen Vorliebe und der Entwicklungsstufe der Pflanze ab:

  • Schere: Sie ermöglicht saubere Schnitte, die das Risiko von Infektionen reduzieren. Besonders bei älteren Pflanzen mit dickeren Stielen ist sie unverzichtbar.
  • Finger: Diese Methode ist ideal für junge Pflanzen mit weichen, biegsamen Trieben. Es ist einfach und erfordert keine zusätzlichen Werkzeuge.

Wichtige Tipps für Erfolgreiches Topping

  1. Geduld bei der Erholung: Nach jedem Schnitt benötigt die Pflanze 1–2 Wochen, um sich vollständig zu regenerieren. Während dieser Zeit ist eine leichte Düngergabe mit Vitamin B und Kieselerde empfehlenswert, um den Heilungsprozess zu fördern.
  2. Kombiniere Techniken: Topping lässt sich hervorragend mit LST, Lollipopping oder der ScrOG-Methode kombinieren, um die Erträge weiter zu maximieren.
  3. Arbeite in der vegetativen Phase: Führe das Topping ausschließlich vor der Blüte durch, da die Pflanze in dieser Phase Stress besser bewältigen kann.