Cannabis spülen

Das Spülen ist ein wesentlicher Schritt im Cannabisanbau. Es hilft, bestimmte Anbauprobleme zu korrigieren, und entfaltet den natürlichen Geschmack der Blüten vor der Ernte. Hier ist Dein kompletter Ratgeber zum Thema Cannabis-Spülung.

Viele Grower schwören auf das Spülen, um die Qualität ihrer Blüten zu verbessern. Indem die Pflanzen kurz vor der Ernte langsam von Nährstoffen entwöhnt werden, resultiert dies in Blüten, die intensiver duften, besser schmecken und ein sanfteres Raucherlebnis bieten. Dieser Artikel beleuchtet die Funktionsweise des Spülens und erläutert, wie es in erdlosen und erdhaltigen Anbausystemen durchgeführt wird.

Warum sollten Cannabispflanzen gespült werden?

Das Spülen entzieht den Wurzeln die Nährstoffe durch großzügiges Gießen mit Wasser oder speziellen Spüllösungen. Dies führt zu einem weicheren Rauch und hilft, Nährstoffprobleme wie pH-Schwankungen oder Nährstoffsperren zu behandeln, wodurch das Pflanzenwachstum stabilisiert wird. Besonders empfindliche Sorten profitieren oft vom Spülen während des Übergangs von der Wachstums- zur Blütephase.

Die besten Zeitpunkte zum Spülen von Cannabis

Jeder Grower entwickelt mit der Zeit eigene Vorlieben, wann und wie oft er seine Pflanzen spült. Hier sind vier gängige Anlässe:

Beim Übergang zur Blüte (optional)
Cannabis benötigt in der Wachstumsphase mehr Stickstoff, während in der Blütephase der Fokus auf Phosphor und Kalium liegt. Einige Grower spülen ihre Pflanzen beim Wechsel zur Blüte leicht durch, um den Übergang reibungsloser zu gestalten und Salzansammlungen im Substrat zu verhindern.

Nach der Düngung
Überdüngung ist ein häufiges Problem bei unerfahrenen Growern. Um Salzablagerungen zu vermeiden, spülen viele ihre Pflanzen 1–2 Tage nach dem Düngen. So werden überschüssige Nährstoffe entfernt und das Risiko von Nährstoffsperren gesenkt.

Zur Behandlung einer Nährstoffsperre
Eine Nährstoffsperre tritt oft bei Salzablagerungen oder einem unpassenden pH-Wert auf. Die Pflanze zeigt dann Symptome wie verkümmertes Wachstum, verbrannte Blattspitzen oder schlaffe Blätter. Spülen hilft, überschüssige Salze zu entfernen, sodass die Wurzeln wieder Nährstoffe aufnehmen können. Meist werden pH-neutrales Wasser oder spezielle Spüllösungen verwendet.

Vor der Ernte (auch „letzte Spülung“ genannt)
Viele Grower spülen 1–2 Wochen vor der Ernte, um die restlichen Nährstoffe zu verbrauchen und den Geschmack zu verbessern. Der Nutzen der letzten Spülung ist jedoch umstritten, und manche Grower bevorzugen es, die Pflanzen nicht vor der Ernte zu spülen, da der Effekt auf den Geschmack subjektiv ist.

Wie man Cannabispflanzen effektiv spült

Die Grundlagen des Spülens bestehen darin, das Substrat der Pflanze mit pH-neutralem Wasser gründlich zu tränken:

  • Erde/Kokos: 7–10 Tage vor der Ernte bei Erde und 7 Tage vor der Ernte bei Kokos spülen. Die Wassermenge sollte etwa 10–20 % des Topfvolumens als Abfluss erzeugen.
  • Hydro-Systeme: Entweder durch allmähliches Verdünnen des Tanks über 7–14 Tage oder durch eine schnelle Spülung über 3–7 Tage mit Spüllösungen.

Wann auf das Spülen verzichten?

Das Spülen kann in bestimmten Fällen auch Nachteile haben. Im biologischen Anbau, wo das Bodenmikrobiom eine zentrale Rolle spielt, kann Spülen das empfindliche Ökosystem stören und die Nährstoffversorgung beeinträchtigen. Ebenso sollte man bei Supererde, die bereits organisch angereichert ist, auf das Spülen verzichten.

Fazit: Spülen im Cannabisanbau

Das Spülen bleibt ein umstrittenes Thema, wird jedoch im Allgemeinen als nützlich angesehen, wenn Cannabis mit chemischen Düngern angebaut wird. Eine behutsame Entwöhnung der Nährstoffe vor der Ernte sorgt oft für ein höheres Qualitätsniveau und kann zur Lösung von Nährstoffproblemen beitragen.