Optimales NPK-Verhältnis

Ob als Neuling im Cannabisanbau oder mit Erfahrung – Probleme wie Nährstoffmangel oder Überdüngung können jedem passieren. Egal, ob Du Erde, Kokos oder Hydroponik verwendest, Deine Pflanzen brauchen in jeder Wachstumsphase das richtige Nährstoffverhältnis. Mit den folgenden NPK-Tipps sicherst Du Dir gesunde Pflanzen und bessere Ernten.

Was bedeutet NPK und warum ist es so wichtig?

Das Nährstoff-Trio Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) ist essenziell für das Pflanzenwachstum. Allerdings benötigen Cannabispflanzen während ihres Lebenszyklus unterschiedliche Mengen dieser Nährstoffe. Ein falsches Verhältnis kann die Gesundheit der Pflanzen und den Ertrag beeinträchtigen. Wenn Du das richtige NPK-Verhältnis für jede Phase kennst, kannst Du Überdüngung und schlechte Ergebnisse vermeiden.

Nährstoffbedarf je nach Wachstumsphase

Sämlingsstadium:
Sämlinge benötigen in der Regel keine zusätzliche Düngung, da hochwertige Erde alles Nötige liefert. Übermäßige Fürsorge in Form von Düngemitteln kann die empfindlichen Pflanzen schädigen.

Vegetatives Wachstum:
Im vegetativen Stadium steigt der Bedarf an Stickstoff. Ein NPK-Verhältnis von 3:1:1 ist ideal, allerdings sollte der tatsächliche Düngeplan an die vorhandenen Nährstoffe im Substrat angepasst werden. Eine vorsichtige Herangehensweise, z. B. mit einem 1:1:1-Dünger, minimiert das Risiko einer Überdüngung.

Blütephase:
In der Blütezeit ändern sich die Bedürfnisse. Während der frühen bis mittleren Phase ist ein Verhältnis von 1:3:2 effektiv. In der späten Blüte empfiehlt sich 0:3:3, um die Bud-Qualität zu maximieren. Reduziere den Stickstoffgehalt gegen Ende der Blütezeit, um den Geschmack zu verbessern und unangenehme Raucheigenschaften zu vermeiden.

Biologische vs. synthetische Düngemittel

Biologische Dünger:

  • Umweltfreundlich und nachhaltig
  • Geringes Risiko von Nährstoffblockaden
  • Langsame, gleichmäßige Freisetzung von Nährstoffen
  • Ideal für Anbauer, die ihren Grow organisch gestalten wollen

Synthetische Dünger:

  • Präzise Nährstoffkontrolle
  • Schnelle Absorption, ideal bei Mängeln
  • Kostengünstig und leicht verfügbar
  • Erhöhtes Risiko von Überdüngung

Wichtige Hinweise für Autoflowering-Strains

Autoflowers benötigen oft weniger Nährstoffe als photoperiodische Pflanzen. Beginne mit ¼ oder ½ der empfohlenen Dosis und erhöhe bei Bedarf. Das Nährstoffverhältnis bleibt ähnlich wie bei regulären Pflanzen, jedoch in angepasster Menge.

Hydroponik und Kokos: Besondere Anforderungen

In Hydro-Setups und Kokosmedien gibt es keine Nährstoffe im Substrat. Deshalb beginnt die Düngung hier früher, oft schon mit 25 % der empfohlenen Dosis im Sämlingsstadium. Achte besonders auf den pH-Wert: Für Hydro und Kokos idealerweise 5,5–6,0, für Erde 6,0–6,5.

Häufige Probleme und wie Du sie vermeidest

Nährstoffmangel:
Trockene, gelbe oder braune Blätter können ein Zeichen sein. Dünge behutsam nach und beobachte die Pflanzen.

Überdüngung:
Symptome wie verbrannte Blattränder oder nach oben gebogene Spitzen deuten darauf hin. Spüle das Medium mit pH-angepasstem Wasser und passe Deinen Düngeplan an.

Nährstoffblockade:
Dies tritt auf, wenn die Wurzeln keine Nährstoffe mehr aufnehmen können, oft aufgrund von Überdüngung oder falschem pH-Wert. Die Behandlung ähnelt der Überdüngung: Spülen, pH-Wert ausgleichen und neu beginnen.

Fazit: Weniger ist mehr

Beim Düngen ist Zurückhaltung der Schlüssel. Beginne mit kleinen Mengen, lerne, die Signale Deiner Pflanzen zu lesen, und passe die Nährstoffe entsprechend an. So maximierst Du nicht nur Deinen Ertrag, sondern auch den Spaß am Growen.