Die 5 Phasen des Cannabisanbaus

Der Weg vom Samen zur Ernte kann für Cannabiszüchter voller Herausforderungen sein. Dennoch lässt sich der gesamte Prozess in fünf klar definierte Abschnitte unterteilen - unabhängig von der gewählten Cannabissorte.

Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg

Bevor Sie mit dem Anbau beginnen, sollten Sie sich über Ihre Ziele und Möglichkeiten im Klaren sein. Entscheiden Sie, ob Sie indoor oder outdoor anbauen möchten und stellen Sie sicher, dass Sie über die notwendige Ausrüstung verfügen. Die Wahl der richtigen Samen für Ihre Anbaumethode ist ebenfalls entscheidend. Ein wichtiger Aspekt, den jeder angehende Züchter verstehen sollte, ist der Unterschied zwischen photoperiodischen und autoflowering Cannabispflanzen. Diese beiden Typen haben jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Photoperiodische Cannabis: Flexibilität und Kontrolle

Photoperiodische Pflanzen zeichnen sich durch ihre theoretisch unbegrenzte vegetative Phase aus. Solange sie einem Lichtzyklus von 18-24 Stunden Licht pro Tag ausgesetzt sind, bleiben sie in der Wachstumsphase. Dies bietet mehrere Vorteile:

  • Größere Fehlertoleranz während des Anbaus
  • Möglichkeit zur Optimierung des Ertrags vor der Blüte
  • Einfache Einleitung der Blütephase durch Umstellung auf 12/12 Lichtzyklus
  • Ideal für die Herstellung von Klonen

Der Hauptnachteil liegt in der längeren Anbauzeit im Vergleich zu Autoflowern. Dafür belohnen photoperiodische Sorten geduldige Züchter oft mit höheren Erträgen und stärkerer Potenz.

Autoflowering Cannabis: Schnell und unkompliziert

Autoflowering Sorten beginnen unabhängig vom Lichtzyklus zu einem genetisch festgelegten Zeitpunkt zu blühen. Dies bringt einige Vorteile mit sich:

  • Einfacheres Lichtmanagement, ideal für Anfänger
  • Sehr kurze Anbauzeit von nur etwa 10 Wochen
  • Gut geeignet für diskrete Outdoor-Grows

Allerdings verzeihen Autoflower weniger Fehler aufgrund ihrer begrenzten Vegetationszeit. Traditionell produzierten sie auch geringere Erträge mit etwas schwächerer Wirkung. Dank moderner Züchtung holen Autoflower jedoch in Bezug auf Ertrag und Potenz immer mehr auf.

Die Wahl zwischen photoperiodischen und autoflowering Sorten hängt von Ihren individuellen Zielen und Möglichkeiten ab. Beide Typen haben ihre Stärken und können bei richtigem Anbau hervorragende Resultate liefern.
 

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Die 5 Phasen: Von der Keimung bis zur Ernte

Nach der Einführung in photoperiodische und autoflowering Cannabissorten widmen wir uns nun den fünf entscheidenden Abschnitten des Anbaus.

Abschnitt 1: Keimung - Der Startschuss

Die Keimungsphase erstreckt sich über 1-7 Tage und ist trotz ihrer Kürze von enormer Bedeutung für den gesamten Anbauprozess. In dieser Zeit durchbricht die erste Wurzel die Samenschale und markiert den Beginn des Pflanzenwachstums.

Keimungsmethoden im Vergleich:

  • Die klassische Papiertuchmethode ist weit verbreitet, birgt jedoch das Risiko, dass sich Fasern an den zarten Wurzeln festsetzen.
  • Die direkte Aussaat in Erde erfordert präzise Kontrolle von Temperatur und Feuchtigkeit.
  • Spezielle Starter-Sets, wie das von Royal Queen Seeds, bieten optimale Bedingungen für eine ungestörte Keimung.

Sobald die Keimlinge eine Höhe von 2-3 cm erreicht haben, können sie in größere Behälter umgesetzt werden. Diese frühe Phase legt den Grundstein für gesunde, kräftige Cannabispflanzen und verdient daher besondere Aufmerksamkeit.

Die Wahl der richtigen Keimungsmethode kann den Unterschied zwischen einem erfolgreichen Start und frühzeitigen Problemen ausmachen. Ein sorgfältiger Umgang mit den empfindlichen Keimlingen ist entscheidend für ihre weitere Entwicklung.

Abschnitt 2: Die Keimlingsphase - Grundstein für robustes Wachstum

Nach der erfolgreichen Keimung beginnt die etwa zweiwöchige Keimlingsphase. In dieser kritischen Entwicklungsperiode legen Sie den Grundstein für kräftige Cannabispflanzen.

Lichtbedarf und Wachstum:

  • Mindestens 18 Stunden Licht täglich sind essentiell
  • Nach zwei Wochen zeigen sich deutliche Fortschritte im Wachstum

Visuelle Entwicklung:

  • Die Pflanzen nehmen zunehmend die charakteristische Cannabis-Form an
  • Blätter entwickeln sich von einzelnen "Fingern" zu der typischen 5-7 Finger-Anordnung
  • Gesunde Keimlinge zeichnen sich durch ein leuchtendes Grün aus

Pflege und Umgebung:

  • Vorsichtiges Gießen ist aufgrund der Zerbrechlichkeit der Keimlinge wichtig
  • Sauberkeit ist entscheidend, um Krankheiten und Schimmel vorzubeugen
  • Ideale Bedingungen: 70% relative Luftfeuchtigkeit, 20-25°C
  • Empfohlene Beleuchtung: weiße CFL-Lampen oder LEDs

Optimale Aufzuchtumgebung:

Ein Propagator bietet die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Keimlingsphase. Er ermöglicht eine präzise Kontrolle von Feuchtigkeit und Temperatur, was für das empfindliche Wachstumsstadium entscheidend ist. Die sorgfältige Pflege in dieser Phase legt den Grundstein für gesunde, ertragreiche Cannabispflanzen. Achten Sie besonders auf die richtige Balance zwischen Feuchtigkeit, Licht und Sauberkeit, um Ihre Keimlinge optimal zu unterstützen.

Abschnitt 3: Die Wachstumsphase - Fundament für üppige Erträge

Die Wachstumsphase ist ein entscheidender Abschnitt im Cannabisanbau, der je nach Sorte von zwei Wochen bis theoretisch unbegrenzt dauern kann. In dieser Phase legen Sie den Grundstein für kräftige Pflanzen und reiche Erträge.Umtopfen und Umgebungsbedingungen:

  • Umzug in größere Töpfe, sobald die Pflanzen dem Anzuchtsubstrat entwachsen sind
  • Optimale Bedingungen: 50-75% relative Luftfeuchtigkeit, 20-28°C
  • Beleuchtung: LED oder Metallhalogenidlampen (MH)

Fokus des Anbauers:

  • Förderung der Wurzelentwicklung
  • Unterstützung einer robusten Verzweigung

Unterschiede zwischen Autoflowering und photoperiodischen Sorten:

  1. Autoflowering Pflanzen:
    • Kurze vegetative Phase von 2-3 Wochen
    • Direkte Aussaat in Endtöpfe empfohlen
    • Begrenzte Zeit für Wachstumsoptimierung
  2. Photoperiodische Sorten:
    • Flexibles vegetatives Wachstum bei 18+ Stunden Licht täglich
    • Ermöglicht langfristige Kultivierung von Mutterpflanzen
    • Ideal für Stecklingsproduktion und Outdoor-Anbau ab Frühling

Anbautechniken für photoperiodische Sorten:

  • Verschiedene Beschneidungs- und Trainingsmethoden anwendbar (Ausgeizen, FIM, LST, ScrOG)
  • Ermöglichen Optimierung für höhere Erträge
  • Flexibilität in der Dauer der vegetativen Phase

Die Wachstumsphase bietet insbesondere bei photoperiodischen Sorten viel Spielraum für Optimierung und Ertragssteigerung. Bei Autoflowern ist aufgrund der genetisch festgelegten Blütezeit eine effiziente Nutzung der begrenzten vegetativen Phase entscheidend.

Abschnitt 4: Die Blütephase - Der Höhepunkt des Cannabisanbaus

Die Blütephase, die sich über 6-12 Wochen erstreckt, ist der entscheidende Abschnitt im Cannabisanbau. In dieser Zeit konzentrieren sich Züchter und Pflanzen auf die Entwicklung der begehrten Blüten.

Optimale Umgebungsbedingungen:

  • Luftfeuchtigkeit: 40-50%
  • Temperatur: 18-26°C

Geschlechtsbestimmung:

  • Weibliche Pflanzen entwickeln "Härchen" in den ersten zwei Wochen
  • Männliche Pflanzen bilden kleine, traubenähnliche Pollensäcke
  • Zwitterpflanzen zeigen beide Merkmale und sollten entfernt werden

Blüteauslösung:

  1. Photoperiodische Sorten:

    • Indoor: 12/12 Stunden Licht-Dunkel-Rhythmus
    • Outdoor: Natürliche Verkürzung der Tageslänge im Spätsommer/Herbst
  2. Autoflowering Sorten:
    • Beginnen etwa einen Monat nach der Keimung automatisch zu blühen
    • Bevorzugen über 18 Stunden Licht täglich

Blütedauer:

  • Photoperiodische Indicas und Hybride: 7-10 Wochen
  • Sativa-dominante Sorten: 10-14 Wochen
  • Autoflowering Sorten: 35-55 Tage

Erntereife bestimmen:

  • Beobachtung der Trichome (Kristalle) mit einer Lupe
  • Reif: milchig und bernsteinfarben

  • Unreif: durchsichtig

Die Blütephase ist der Höhepunkt des Anbaus, in der sich die Mühen der vorherigen Phasen auszahlen. Durch sorgfältige Pflege und Beobachtung können Züchter den optimalen Erntezeitpunkt bestimmen und qualitativ hochwertiges Cannabis produzieren.

Abschnitt 5: Ernte und Aushärten - Der krönende Abschluss

Die Ernte und das anschließende Aushärten bilden den finalen Abschnitt des Cannabisanbaus, der sich über 1-2 Monate erstrecken kann. Diese Phase ist für viele Züchter der Höhepunkt ihrer Bemühungen.

Die Ernte:

  • Markiert den Abschluss der 6-12 wöchigen Blütephase
  • Timing ist entscheidend: Zu frühe Ernte verhindert volle Reifung, zu späte Ernte kann die Qualität beeinträchtigen
  • Bestimmung des optimalen Erntezeitpunkts erfordert genaue Beobachtung

Bestimmung des Erntezeitpunkts:

  • Verwendung von Vergrößerungsgeräten wie Juwelierlupe oder digitalem Mikroskop
  • Fokus auf die Entwicklung der Trichome (harzproduzierende Drüsen)
  • Trichome erscheinen als weiße, frostige Substanz auf Blüten und Zuckerblättern

Beurteilung der Trichome:

  • Klare Trichome: Noch nicht reif
  • Milchig-weiße Trichome: Nähern sich der Reife
  • Bernsteinfarbene Trichome: Optimal für die Ernte

Die genaue Beobachtung der Trichome ermöglicht es dem Züchter, den perfekten Zeitpunkt für die Ernte zu bestimmen und so die Qualität des Endprodukts zu maximieren. Diese Methode ist präziser als die alleinige Beurteilung des Aussehens der Pflanze oder der Blüten.

Das Aushärten nach der Ernte ist ein ebenso wichtiger Schritt, der die Qualität und den Geschmack des Cannabis maßgeblich beeinflusst. Durch sorgfältiges Trocknen und Aushärten wird sichergestellt, dass das Endprodukt sein volles Potenzial entfaltet.

Die Kunst des perfekten Erntezeitpunkts

Die Bestimmung des optimalen Erntezeitpunkts ist entscheidend für die Qualität und Wirkung des Cannabis. Hier sind die wichtigsten Indikatoren:Trichom-Entwicklung:

  • Transparent: Unreif, noch nicht erntebereit
  • 60% milchig: Ideal für ein intensives High
  • Bis zu 90% bernsteinfarben: Stärkerer, beruhigender Effekt

Blütenstempel:

  • Frühe Phase: Hellweiß
  • Reife Phase: Orange-braun

Blattfarbe:

  • Gelbfärbung der Blätter deutet auf maximale Reife hin
  • Signalisiert vollständigen Nährstoffverbrauch durch die Blüten

Tipps für die Endphase:

  • Ausspülen der Nährsalze einige Wochen vor der Ernte mit pH-neutralem Wasser
  • Fördert ein sanfteres, angenehmeres Raucherlebnis

Die genaue Beobachtung dieser Merkmale ermöglicht es dem Züchter, den perfekten Erntezeitpunkt zu bestimmen und so die gewünschten Eigenschaften des Endprodukts zu optimieren. Je nach angestrebter Wirkung und persönlicher Präferenz kann der Erntezeitpunkt variiert werden, um das gewünschte Resultat zu erzielen.

Nach der Ernte folgt der wichtige Prozess des Trimmens, der die finale Qualität und Präsentation der Blüten maßgeblich beeinflusst. Dieser Schritt erfordert Sorgfalt und Präzision, um das volle Potenzial der geernteten Cannabisblüten zu entfalten.

Nasses vs. Trockenes Trimmen: Vor- und Nachteile im Vergleich

Bei der Ernte von Cannabis stehen Züchter vor der Wahl zwischen nassem und trockenem Trimmen. Beide Methoden haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile.

Nasses Trimmen:

  • Zeitpunkt: Unmittelbar nach der Ernte
  • Zustand der Pflanze: Hoher Wassergehalt, "nass" anfühlend

Vorteile:

  • Gebräuchlichere und oft einfachere Methode
  • Benötigt weniger Trockenraum
  • Ermöglicht die Gewinnung von "Scherenhasch" als Vorgeschmack

Nachteile:

  • Klebrige Angelegenheit durch frisches Harz
  • Harz haftet an Händen und Schere

Trockenes Trimmen:

  • Zeitpunkt: Nach dem Trocknen des Pflanzenmaterials
  • Zustand der Pflanze: Geringer Wassergehalt in Blüten und Blättern

Vorteile:

  • Einfacher für die Schere, weniger Harzverschmutzung
  • Möglicherweise schonender für Trichome

Nachteile:

  • Erfordert mehr Platz zum Trocknen ganzer Zweige
  • Kann zu weniger ansprechendem Endprodukt führen
  • Präzises Schneiden kann mühsamer sein